Mittwoch, 24. Oktober 2007

Was bisher geschah..

Aufruf am 12.10.
Kinderschule am KörnerwallFast 50 haben den Aufruf jetzt unterschrieben. Super!
Die Pressekonferenz am Montag findet nicht statt. Aber die Erklärung geht morgen an die regionale Presse und am Dienstag (s. u.) an einen erweiterten Kreis.Am Montag abend gibt es ein Treffen zur Vorbereitung eines Festes mit möglichst vielen Körnerwall-Ehemaligen. MistreiterInnen werden noch gesucht.Am Dienstag ab 13 Uhr wollen einige den Parlamentariern auf ihrem Weg zur Aktuellen Stunde nochmal den Standpunkt pro Freie Schule nahebringen. Wer Lust hat zu kommen, ist herzlich eingeladen. Bei der Gelegenheit wird der anwesenden überregionalen Presse auch unsere Stellungnahme gegeben. Am Donnerstag gibt es um 19 Uhr in der Schauburg noch einen Film mit anschliessender Diskussion zu Reformpädagogik.Wir waren da – es hat sich gelohntEine Stellungnahme ehemaliger Eltern und SchülerInnen der Freien Schule am KörnerwallIn den letzten Tagen wird in Bremen und bundesweit über die Freie Schule am Körnerwall berichtet. Dabei überwiegt die Aufregung über die dort herrschenden Zustände (z. B. unzureichender Brandschutz), die Schulpflichtverletzung und die Tatsache, dass dies alles unbemerkt geschehen konnte. Nahezu unbenannt bleibt jedoch ein ganz wichtiger Aspekt: Hier hat es ein pädagogisch hochwertiges Experimentierfeld gegeben, in dem viele Antworten auf den PISA-Schock schon gefunden worden sind, als PISA ausschließlich eine Stadt mit schiefem Turm war. Um dies in den Mittelpunkt zu rücken melden wir, ehemalige Eltern und SchülerInnen der Freien Schule am Körnerwall, uns jetzt zu Wort. Wir, die ehemaligen SchülerInnen der Kinderschule am Körnerwall, sind bis heute der Überzeugung, dass wir auf keine bessere Grundschule hätten gehen können. Vieles war hier anders und besser, als auf staatlichen Schulen. Schon das gemeinsame Frühstück und Mittagessen stärkten das Gruppengefühl und führten zu einem intensiven sozialen Umgang miteinander. Durch die kleine SchülerInnenzahl war ein sehr persönliches Verhältnis zwischen SchülerInnen und LehrerInnen möglich, niemand wurde übersehen und wir alle konnten das Schulleben mit gestalten.Im Unterricht wurde der Lehrstoff uns SchülerInnen spielerisch und ohne Zwang vermittelt, sodass unser Interesse und Spaß am Lernen erweckt wurde. Dabei wurde individuell auf einzelne SchülerInnen eingegangen und wir wurden dazu ermuntert uns gegenseitig zu helfen. Besonders gefiel uns die vielfältige Gestaltung des Unterrichts die uns mehr als nur den vorgeschriebenen Unterrichtsstoff in zahlreichen Projekten nahebrachte.Die Schule lehrte uns andere Menschen zu respektieren und zu achten und vermittelte uns Selbständigkeit, Toleranz und ein starkes Selbstvertrauen, von dem wir noch heute profitieren. Wir, die unterzeichnenden Eltern dieser Erklärung, haben unsere Kinder zu der Freien Schule gegeben, weil den Kindern dort soziale Kompetenz, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung vermittelt wurden. Lesen, Schreiben und Rechnen lernten die Kinder dabei fast schon nebenher.Im Mittelpunkt der Schule am Körnerwall stand das Selbstverständnis als ein Ort, der die Kinder in einem ganzheitlichen Sinne auf das Leben vorbereitet: Es gab viele Projekte, u.a. auch solche, in denen die Kinder ein Verständnis für die Funktionsweise von Staat, Gesellschaft und Ökonomie erworben haben. Gelernt wurde in altersübergreifenden Gruppen, so dass sich Ältere auch als Wissende und Lehrende erleben konnten. Dabei wurden die individuellen Interessen, Entwicklungsmöglichkeiten und Leistungsstände der einzelnen Kinder stets im Auge behalten. Die Schule wurde als ein Ort von intensivem sozialen Miteinander gestaltet unter anderem durch ein Ganztagskonzept, ein von Eltern gekochtes gemeinsames Mittagessen und regelmäßige Besprechungen, an denen alle SchülerInnen und BetreuerInnen teilnahmen. Die Erprobung dieses pädagogischen Konzepts begann 1979 am Körnerwall, natürlich illegal! Denn eine Genehmigung hätte es damals nicht gegeben. In Freien Schulen, nicht selten ungenehmigten, wurde vieles als erstes erprobt, was (erst) heute die Grundschulpädagogik beeinflusst. So hat auch die fortschrittlichste staatliche Grundschule Bremens, die Kinderschule (noch Lothringer Str., demnächst Auf der Hohwisch), ihre Ursprünge in der ungenehmigten Beschulung von Kindern am Körnerwall. Freiräume, in denen nach anderen Wegen gesucht wird, müssten von daher von höchstem öffentlichen Interesse sein. Die Genehmigung der in Bremen beantragten Freien Schule wäre unserer Meinung nach eine sinnvolle Antwort auf die durch PISA aufgezeigten Schwierigkeiten des Schulsystems.

UnterzeichnerInnen:Brigitte Barning (Mutter)Lukas Barning (ehem. Schüler)Tale Barning (ehem. Schülerin, 7)Luisa Beirao Bornemann (Mutter)Thomas Berger (Vater)Anna Bloem (ehem. Schülerin)Birgit Braasch (Mutter)Elisabeth Bruhn (Mutter)Ellinor Bruhn (ehem. Schülerin, 21)Nehemi Bruhn (ehem. Schüler, 23)Pierre Chuchana (Vater)Jens Denecke (Vater)Karin Hartrampf (Mutter)Linda Hartrampf (ehem. Schülerin, 18)Jutta Hegemann (Mutter)Erhard Heimsath (Vater)Sylvette Heimsath (Mutter)Anaya Hubach (ehem. Schülerin, 16)Anna Hubach (Mutter)Myrddin Journaux (ehem. Schüler, 23)Inge Kilian (Mutter)Moritz Knau (ehem. Schüler, 18)Carola Krüger (Mutter)Uwe Lange (Vater)Margarida Mancelos Beirao (ehem.Schülerin, 24)Jasper Metze (ehem. Schüler, 26)Judith Metze (ehem. Schülerin, 28)Amy Minne (ehem. Schülerin)Dagmar Minne (Mutter)Gary Minne (ehem. Schüler)Elke Mühlmeyer (Mutter)David Nakath (ehem. Schüler, 24)Uwe Rode (Vater)Martina Sappelt (Mutter)Heike Sawitzki (Mutter)Linus Sawitzki (ehem. Schüler, 9)Johannes Schetteler (Vater)Lena Schöning (ehem. Schülerin)Ulrike Schönig (Mutter)Lisa Steding (ehem Schülerin, 23)Luzie Steding (ehem Schülerin, 10)Ursel Steding (Mutter)Heike Treffenfeld (Mutter)Tobias Uth (ehem. Schüler, 19)Gudrun Vogt (Mutter)Uli F. Wischnath (Vater)Ronja Wöstheinrich (ehem. Schülerin, 17)Claudia Wöstheinrich (Mutter)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Uli F. Wischnath

Klasse, wenn wir hier Infos austauschen können

Anonym hat gesagt…

hallo an alle kinderschuler, leider bin ich seit dem 1.10. nicht in bremen und konnte deswegen keine wie auch immer geartete unterstützung leisten. sobald ich ca 14,11, wieder zuhause bin stehe ich gern zur verfügung. email: UfKirchner@web.de
veile grüße auch von meinen ehemaligen kischukinder Mirko und Inke
gruß ulrike kirchner